Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,

die FDP-Fraktion Wermelskirchen beantragt:

Der Rat der Stadt möge Folgendes beschließen:

Die Verwaltung der Stadt Wermelskirchen wird beauftragt, durch externe Expertise eine detaillierte Kostenschätzung für einen Umbau des Hauptschulstandortes (Umbau im Bestand) zur Umsetzung des pädagogischen Konzeptes der Sekundarschule zu erstellen und den Ratsfraktionen ausführlich vorzustellen.

Inhalt der Prüfung sollte insbesondere sein:
1. Abrisskosten
2. Baukosten
3. Umbaukosten
4. Ersatzunterbringung bei Um-, An- oder Neubau inkl. Umzugskosten(Ist die Dörpfeldschule während dem Um-, Aus- oder Neubau der Sekundarschule als Übergangsschule zu nutzen?)
5. Umzugskosten in die fertige Schule
6. Technische Ausstattung inkl. Digitalisierung der Schule und Naturwissenschaftsräume
7. Möbel
8. Betriebskosten
9. Fördermitteleinnahmen oder-rückzahlung (Hauptschule-KPII-Mittel)
10. Abschreibung
11. ggf. zukünftige Erweiterungsfähigkeit der Schule um einen Zug
12.Veräußerungswert des Grundstückes und der Gebäude minus Entfernung von Altlasten (PCB-belastete Gebäudeteile), wenn sie nicht für die Sekundarschule benötigt werden.

Wir fordern die Verwaltung auf, den Antrag schnellstmöglich zu bearbeiten und bis zum 18.09.2017 Ergebnisse vorzulegen. Somit wird den Fraktionen ein Beratungszeitraum von 4 Wochen bis zur nächsten Ratssitzung eingeräumt und das Projekt nicht weiter verzögert.

Die Kosten für diese Prüfung sind durch den Kämmerer in den Haushalt einzustellen.

BEGRÜNDUNG:

Wermelskirchen befindet sich in einer desolaten Haushaltslage. Die reinen Baukosten für einen Baukörper und Aussenanlagen bei einem Neubau werden nach Schätzungen des planenden Architekturbüros bei 22 + 2 Mio. Euro liegen, die Nachfrage, dass die Summe inkl. Planungskosten, Einrichtung etc. jenseits der 30 Mio. Euro liegen wird, wurde weder von der Verwaltung, noch von dem Architekturbüro verneint.

Weitere drohende Investitionen in Millionenhöhe, wie u.a. das Hallenbad, sowie Sanierungsmaßnahmen bestehender Schulen wird der kommunale Haushalt nicht verkraften. Extreme Belastungen der Bürger in Form von Steuererhöhungen wird die Folge sein. Das sind keine Sparmaßnahmen, die der Landrat fordert!

Bei diesen Summen ist blindes Vertrauen fernab jeglicher haushaltspolitischer Vernunft.

Somit ist jede Möglichkeit der Umsetzung des beschlossenen pädagogischen Konzeptes – vor allem auch der Umbau im Bestand – ausführlich von einem externen Unternehmen zu prüfen.

Die Verwaltung bestätigt, dass das pädagogische Konzept in der beschlossenen Form ohne Abstriche bei einem Umbau im Bestand umsetzbar ist. Das begrüßen wir sehr. Die Sekundarschule genießt nämlich schon jetzt durch die vorbildliche Ausarbeitung des pädagogischen Konzeptes eine berechtige Akzeptanz in der Elternschaft, sodass diese Bildungsform die Schullandschaft in Wermelskirchen nachhaltig ergänzt.

Allerdings wurde der Umbau im Bestand aus unserer Sicht nicht zu Ende gedacht. Der FDP-Fraktion fehlt es hierbei an Transparenz. Hier genügt es nicht, sich ausschließlich auf grob geschätzte Umbaugesamtsummen des Architekturbüros und / oder mit diesem Architekturbüro kooperierenden Unternehmen zu verlassen, das zur Zeit den Neubau als alternativlose Möglichkeit plant.

Des Weiteren würde eine Veräußerung des Grundstücks der Realschule die Abriss- und Entsorgungskosten der Realschule decken. Abgesehen davon würde weiterer Raum zur Wohnbebauung für junge Familien geschaffen werden.

Erst mit der geforderten Expertise ist es möglich den besten Standort für die Sekundarschule – die wir alle wollen – herauszufiltern.

Heinz Jürgen Manderla (Fraktionsvorsitzender)
Dagmar Eppert (Stellvertretende Fraktionsvorsitzende)