Die Idee, einen naturnaher Zugang zum Eifgenbach zu schaffen, um vor allem Familien mit Kindern das Naturgut Wasser näher zu bringen, klingt zunächst gut. Die FDP-Fraktion hatte einen Antrag eingebracht und angeregt, für diese Maßnahme im Bereich des Wanderparkplatzes im Eifgen, Leader-Fördermittel zu beantragen.

Doch aufgrund von strengen Schutzbestimmungen und gesetzlichen Auflagen hätte das Projekt nach Angaben der Stadtverwaltung kaum eine Chance, realisiert zu werden – daher zogen die Liberalen ihren Antrag zurück. Sie sahen darin zuvor eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität und verwiesen auf das Beispiel „Gestaltung Wupperaue“ in der Nachbarstadt Hückeswagen. Gedacht sei an einem zehn Meter breiter geschotterter Weg, also eine preiswerte Lösung, führte Marco Frommenkord (FDP) in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses aus.

Doch Tiefbauamtsleiter Harald Drescher machte deutlich, dass ein baulicher Zugang wie in Hückeswagen dort nicht angelegt werden kann. Denn der Eifgenbach ist eine ökologische Kostbarkeit. Er zähle mit seiner Aue zu den bedeutenden Gewässern in Nordrhein-Westfalen. Einerseits spiele der gewässerökologisch strukturell hochwertige Bach mit seinen Laichgebieten für die Wiedereinbürgerung des Lachses und anderer Fischarten eine herausragende Rolle. Andererseits sei er als einer der wenigen großen Mittelgebirgsbäche in der Region nicht von einer Straße begleitet. Der Bach und seine Aue sind in einem weitgehend natürlichen Zustand erhalten geblieben.

Von Solveig Pudelski – Bergische Morgenpost vom 29.11.2019

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